Code of Conduct

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Das Chaosdorf hat sich zum Ziel gemacht, sowohl Mitglieder*innen als auch Besucher*innen eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Dafür haben wir einen Code of Conduct ausgearbeitet.

Kurzfassung

Du hast das Recht, nicht belästigt zu werden.

Wir helfen dir, damit du im Chaosdorf sicher bist und respektiert wirst.

Als Belästigung verstehen wir unter anderem:

  • Gewalt (verbal und physisch),
  • Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und Diskriminierungen aller Art, sowie
  • Körperkontakt ohne Erlaubnis,
  • Misgendering und Deadnaming,
  • Fotografieren und Filmen ohne Erlaubnis,
  • Blick auf deine Bildschirme ohne Erlaubnis,
  • Unnötigen Lärm (Schreien, Hämmern, etc.)
  • *-splaining und Backseat-Driving

Du bekommst Hilfe beim Awareness-Team. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme.

Erklärungen zu den einzelnen Punkten findest du in der Langfassung des Code of Conduct, den wir mit dem Feedback der Chaosdorf-Community gemeinsam erarbeitet haben.


Langfassung

Präambel

Das Chaosdorf ist ein Ort des Lernens und des Austauschs. Je größer die Diversität der Community ist, desto besser kann das Chaosdorf seinen Zweck erfüllen. Damit das funktioniert, halten wir einen besonnenen Umgang mit Konflikten für wichtig. Dies bedeutet für uns, dass wir grundsätzlich die Bedürfnisse der Menschen ernst nehmen und ihnen eine Garantie geben, bei der Lösung von Konflikten solidarisch zu helfen.

Mit diesem Code of Conduct hat es sich das Chaosdorf zum Ziel gemacht, sowohl für Mitglieder*innen als auch für Besucher*innen eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Wir haben den Anspruch, einen belästigungs- und diskriminierungsfreien Raum zu schaffen, in dem sich Entitäten ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten, der äußeren Erscheinung, des Körperbaus, des Alters, der ethnischen, regionalen und/oder religiösen Zugehörigkeit bzw. Herkunft oder der sozioökonomischen Stellung entfalten können.

Uns ist bewusst, dass dieses Ziel aufgrund der gesellschaftlichen Machtverhältnisse und Missstände nicht in Gänze erreicht werden kann. Dennoch ist es unser Anspruch darauf hinzuwirken, diesen Raum zur Entfaltung zu schaffen. Entitäten, die diesem Ziel zuwiderhandeln, können nach dem Ermessen der Anwesenden temporär von den Räumlichkeiten ausgeschlossen werden.

Dieses Dokument ist kein Regelwerk, sondern soll als Richtlinie verstanden werden.

Belästigung

Belästigung kennt viele Facetten und kann sich verbal oder nonverbal zeigen. Wir helfen dir, damit du im Chaosdorf sicher bist.

Es gibt viele Formen von Belästigung. Wir führen hier einige Beispiele auf, um diese Vielfältigkeit zu zeigen. Es kann noch weitere Formen von Belästigung geben, aber diese können wir hier nicht vollständig aufführen.

Wenn du belästigt wirst, dann werden wir dir helfen. Wir möchten verstehen, wie deine Bedürfnisse verletzt oder bedroht werden und dafür sorgen, dass du im Chaosdorf sicher davor sein kannst. Im Folgenden zeigen wir verschiedene Beispiele für Verhalten auf, die wir als Belästigung verstehen und die daher unzulässig im Sinne des Code of Conducts sind.

Als Belästigung verstehen wir unter anderem:

  • Gewalt

    Jede Form von Gewalt ist unzulässig. Dazu gehören körperliche, psychische und soziale Gewalt.

    Gewalt kann sich vielfältig äußern. Dazu zählt:

    • Einschüchterung, Beleidigung, Stalking oder Verfolgung
    • unerwünschte sexuelle/sexualisierte Aufmerksamkeit (Komplimente, Anspielungen, Blicke, Gesten, Aussagen, Handlungen)
    • Befürwortung von oder Ermutigung zu einer der oben genannten Verhaltensweisen
    • Androhung von oder Anstiftung zu Gewalt
    • Ausnutzen von Notlagen oder struktureller Ungleichheiten
    • Sammeln von Informationen über andere
    • Androhung von staatlicher Verfolgung durch die Weitergabe von Informationen an Behörden
    • Verbale Äußerungen, die soziale Machtverhältnisse verstärken
    • Ungefragtes Veröffentlichen von persönlich überreichten Information (u.a. Zitieren aus privater Kommunikation)
  • Diskriminierung

    Diskriminierung in jeglicher Form ist nicht zulässig. Dies bedeutet einen Missbrauch einer Machthierarchie zur Abwertung oder Unterdrückung eines anderen Menschen.

    Gesellschaftliche Hierarchien äußern sich auf viele verschiedene Weisen. Dazu gehören:

    • Rassimus,
    • Sexismus,
    • Ableismus/Behindertenfeindlichkeit,
    • Antisemitismus und
    • Queerfeindlichkeit.

    Die Betroffenheit von einer dieser Formen der Diskriminierung berechtigt nicht dazu, wiederum Diskriminierung auszuüben.

  • Körperkontakt ohne Erlaubnis.

    Jede Form von Kontakt zwischen Körpern ohne Erlaubnis ist nicht zulässig. Dies gilt auch für Kopfbehaarung und für Oberflächen von getragener Kleidung. Körperkontakt ist vielseitig. Dies beginnt beim Händeschütteln, geht zu einer Umarmung über und hört beim sexuellen Verkehr auf. Nichts davon ist ohne ausdrückliche Erlaubnis der betroffenen Personen gestattet.

  • Misgendering und Deadnaming.

    Das Verwenden eines abgelegten Namens oder die Offenbarung dessen (Deadnaming) ist nicht zulässig. Das Verwenden eines falschen Pronomens oder Geschlechts (Misgendering) ist nicht zulässig.

  • Fotografieren und Filmen ohne Erlaubnis.

    Fotografieren und Filmen einer Person oder ihrer persönlichen Gegenstände ohne Erlaubnis ist unzulässig. Zu persönlichen Gegenständen gehören Geräte, insbesondere deren Bildschirme oder Sticker auf dem Gehäuse, Kleidung, Bücher und anderes, das auf die Identität der Person schließen lässt.

  • Blick auf deine Bildschirme ohne Erlaubnis.

    Das dauerhafte Blicken auf persönliche Bildschirme ohne Erlaubnis ist unzulässig. Du hast das Recht, ungestört an deinen Geräten zu arbeiten. Es geht nur dich etwas an, was auf dem Bildschirm deines Notebooks, Smartphones oder sonstigen Geräts passiert.

  • Lärm

    Ein störender Umgang mit Geräuschen ist unzulässig. Dazu gehören beispielsweise Schreien, das Arbeiten mit Werkzeug außerhalb der vorgesehenen Orte oder die laute Wiedergabe von Musik.

    Natürlich machen Menschen durch ihre bloße Anwesenheit Geräusche. Lärm hingegen ist eine Belastung durch Geräusche. Wir bitten dich, hier rücksichtsvoll auf andere einzugehen. Dies bedeutet, beispielsweise folgende Verhaltensweisen zu unterlassen:

    • plötzliches Rufen durch den Raum
    • Klappern, Kochen, Aufräumen, während Menschen ein Gespräch in der Nähe führen
    • auf den Tisch hämmern um “das Machtwort auszusprechen”
    • Menschen durch Anschleichen und anschließendes Brüllen zu erschrecken
    • Anhaltende Störung von Vorträgen oder Workshops
  • *-splaining und Backseat-Driving

    Das ungefragte Erklären oder Kommentieren der Handlungen anderer ist unzulässig.

    Im Chaosdorf kommen viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Kenntnissen zusammen. Hoffentlich bist du dazu bereit, dein Wissen mit anderen Menschen zu teilen. Bitte stelle immer die Frage, ob dein Beitrag erwünscht ist und ob deine Teilnahme am Gespräch erwünscht ist.

    Menschen sollen für Unwissen nicht ausgelacht oder schief angeschaut werden. Menschen haben Wissen in unterschiedlichen Bereichen. Ein “Wie, du kennst <hier etwas einfügen> nicht?” hilft niemandem.

Du bekommst Hilfe beim Awareness-Team. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme.

Gültigkeitsbereich

Dieser Code of Conduct gilt nicht nur innerhalb der Räume des Chaosdorfs, sondern auch außerhalb. Bei jeder Begegnung von Menschen aus unserer Gemeinschaft besteht unser Hilfsangebot. Kommunikationsmittel wie Mailinglisten und Chats sind ebenso gemeint.

Belästigung soll keinen Menschen treffen, auch nicht außerhalb unseres Hackspaces. Wir haben als gesamte Community eine Verantwortung und sind uns dieser bewusst.

Durchsetzung

Wenn eine Person auf ihr belästigendes Verhalten hingewiesen wird, soll sie es sofort unterlassen.

Bei einer dennoch anhaltenden Belästigung kann ein Hausverbot ausgesprochen werden. Dies gilt entweder für den restlichen Tag (genannt “Kick”) oder für eine längere Zeit (genannt “Ban”).

Jedes Mitglied des Vereins ist berechtigt, von diesem Hausrecht Gebrauch zu machen. Der Vorstand des Vereins entscheidet darüber, ob ein Hausverbot mit längerer Dauer als 1 Tag ausgesprochen wird.

Melden von Verstößen

Das Awareness-Team steht dir zur Seite. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme. Melde dich bitte so schnell wie möglich. Belästigungen oder Zuwiderhandlungen sind sowohl für den Hackspace als auch dessen Entitäten störend, daher sind wir über jede Meldung dankbar.

Anonyme Meldung
Awareness-Briefkasten.jpg

Eine anonyme Meldung lässt sich in Papierform im Briefkasten des Awareness-Teams hinterlegen. Dieser ist im Flur zwischen der linken Garderobe und der FLINTA*-Toilette angebracht.


Eine rein digitale Möglichkeit für anonyme Meldungen existiert bisher (Stand: 07.01.2024) noch nicht.

Persönliche Meldung

Du kannst eine persönliche Meldung machen, indem du dich an das Awareness-Team wendest.

Wir haben dafür auch einen Mailverteiler unter awareness@chaosdorf.de eingerichtet.

Bestimmungen für die Wahl des Awareness-Teams

Gemäß der Mitgliederversammlung vom 04.11.2023 ist die Wahl des Awareness-Teams über den Code of Conduct geregelt. Die genauen Bestimmungen sind auf der Seite des Awareness-Teams zu finden.

Änderungen an diesem Dokument

Der Code of Conduct einschließlich aller Bestandteile und Anhänge wird vom Plenum beschlossen und kann ausschließlich durch Beschluss des Plenums oder der Mitgliederversammlung geändert werden.